Die Finanzkrise 2008 ist auch
zehn Jahre danach nicht behoben, nur aufgeschoben. Die Rettungspolitik
im Interesse von Banken, Finanzvermögen und überschuldeten Staaten hat
eine Zombifizierung von Teilen des Banken- und Finanzsektors mit sich
gebracht. Die grundlegende Ursache der Probleme liegt im bestehenden
Geldsystem: dem staatlich gestützten Giralgeldregime der Banken. Das
Buch analysiert die Entwicklung dieses instabilen Hybridsystems,
speziell auch die im Laufe der Zeit verloren gegangene monetäre
Souveränität der Staaten, verursacht durch den weitgehenden
Kontrollverlust der staatlichen Zentralbanken bei gesteigerter
Systemdominanz der Banken. Die Zentralbanken handeln nur noch als
Erfüllungshelfer der Banken, im Krisenmodus noch ausgeprägter als im
Normalbetrieb.
Das staatliche Bargeld befindet sich im Niedergang. Das Geldangebot wird
inzwischen
allein vom Giralgeld der Banken bestimmt. Hinzugekommen sind neue
private
Geldsurrogate, besonders Geldmarktfonds-Anteile an den Finanzmärkten
sowie zuletzt Kryptowährungen. Perspektivisch droht die Irrelevanz der
Geldpolitik. Die Antwort darauf liegt in der Wiederherstellung der
staatlichen Geldhoheit durch einen Übergang vom Giralgeld der Banken zu
einem allgemein gebräuchlichen Vollgeld der Zentralbanken, sei es als
Kontovollgeld oder künftig vielleicht auch als Kryptovollgeld.
Diskutiert wird zum einen die komplette Umstellung auf Vollgeld per Stichtag mit Beendigung des Giralgeldprivilegs unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse und Entwicklungen. Zum anderen behandelt das Buch ausführlich den von einigen Zentralbanken verfolgten Ansatz, digitales Zentralbankgeld in Koexistenz mit dem Giralgeld einzuführen (‘Vollgeld light’). In Darlegung des Für und Wider entwickelt der Autor Prinzipien eines Systemdesigns, durch die sich entscheidet, ob ‘digitales Zentralbankgeld für alle’ weiterhin das Giralgeldregime stützt oder eine echte Perspektive in Richtung einer Vollgeldordnung eröffnet.
Download the Paper about Design principles for a Central Bank Digital Currency here (german only)